Samstag, 6. November 2010

Berlin Music Days 2010: Wessen Watergate war das jetzt?

Berlin Music Days - das darf man auf keinen Fall mit der Berlin Music Week verwechseln. Wirklich nicht. Damit das klar wurde, stritten Stoffel (Watergate und BerMuDa-Verantwortlicher) und Gemse (Cluster-Manager Berlin Music Week) öffentlich über das für und wieder von musikalischen Großveranstaltungen in der Stadt. Ansonsten gab's aber durchaus auch noch eine Menge interessanter Aspekte zum eigentlichen Thema, nämlich "Die Berliner Techno-Szene zwischen attraktiven alternativen Lebens- und Arbeitsformen, Investoren und Stadtpolitik”. Mit dabei waren neben den bereits angesprochenen Antagonisten Klaus Lederer (Fraktionsvorsitzender Die Linke im Abgeordnetenhaus), Andrej Holm (Stadtsoziologe und Gentrifizierungsexperte) - und ich. An der Moderation versuchte sich der Panel-Initiator Jan Kühn (BMI).

So spannend das Thema war und so gut besetzt sich das Podium anhörte: Der Einstieg in die Diskussion war m.E. total verfehlt. Jan, der immer gerne den Dissenz sucht, um die Aufmerksamkeitsspanne, Reichweite und Relevanz zu steigern, stürzte sich ohne Anlauf in den persönlichen Zwist der beiden zuerst genannten Antagonisten - und degradierte das eigentliche Thema damit zum Nebenschauplatz. Schade, damit hat er nochmal dem ohnehin vorhandenen Trümmerhaufen viel zerschlagenes Porzellan hinterher geworfen.

Trotzdem war die Runde spannend - und der Konflikt wirkte sich durchaus auch positiv auf die Veranstaltung aus - mit der leider nicht unerheblichen Ausnahme von Gemse, dessen Containance durch Jan und Stoffel auf eine harte Probe gestellt wurde. Was er mit Bravour meisterte. Sein persönliches Fazit über Art und Inhalt der Veranstalter dürfte allerdings gänzlich anders ausfallen.Wer Interesse ander Diskussion hat: Hier gibts sie zun nachhören:


Mitschnitt der Paneldiskussion zur BerMuDa 05.11.2010 im Watergate-Club
by berlinmitteinstitut

Initiator und Moderator der Paneldiskussion, Jan Kühn (Berlin Mitte Institut) hat aus dem Gesagten eine lange Abhandlung extrahiert (gibt's hier als pdf-download). Sehr wissenschaftlich, sehr lesenswert, doch ich frage mich, was davon wirklich als Ergebnisse aus den Gesprächen abgeleitet wurde. Der Text liest sich, als sei er vollkommen unabhängig von dem Panel entstanden und nachträglich mit ein paar wenigen Aussagen aus der Disussion angereichert worden. Das ist sicher legitim und kann zu einer Belebung und Weiterentwicklung der Diskussion beitragen. Es spiegelt nur nicht die Diskussion wieder...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen