Freitag, 11. September 2009

Netlables als wesentlicher Bausteine der Independent Musikszene

Für die "Alltogethernow (a2n)" Konferenz 2009 habe ich eine Round-Table-Diskussion beigesteuert, die endlich einmal den Fokus der Diskussion um Netlabels weg vom leidigen Gema-Bashing leiten sollte. Ebenso kann ich auch nicht mehr hören, dass 90 Prozent der Netlabel-Veröffentlichungen doch ohnehin minderwertiger Amateurkram ist. Erstens stimmt das nicht und zweitens sind solche Aussagen wirklich nicht dazu geeignet, Netlabel in ihrer Bedeutung und ihrem Potenzial zu beschreiben.

   Photo: SimSullen

Netaudio Berlin bietet im Rahmen der "Alltogethernow" - a2n eine Diskussionsveranstaltung zum Thema "Netlables als wesentlicher Bausteine der Independent Musikszene" an. Denn nachdem in den 1990er Jahren die Independent Musikverlage und -label mehr und mehr von den Verlagsriesen der Branche arborbiert und bestenfalls als Sublabel überleben konnten, breiten sich seitdem eine wachsende Zahl an Netlabels in dem Vakuum aus. Individuell geführt und eher an neuen, ungewöhnlichen Sounds als am bestehenden Massengeschmack des Mainstreams orientiert bieten Netlabel einerseits all jenes, was die Independent Vinyl- oder CD Label d er 1980er und 199er attraktiv gemacht hat. Indem Netlabel derzeit i.d.R. nicht auf finanziellen Gewinn ausgerichtet sind, bieten sie andererseits extrem wenig Argumente für ihre Absorption durch die großen Majors. Im Schlepptau der non-kommerziellen Label entwickeln sich zudem in jüngster Zeit auch neue Formen und Strukturen, die den kostenfreien Rahmen verlassen und alternative Bezahlmodelle - von Mikropayment über hybrides Cross-Selling, temporäre Kostenpflicht bis hin zu Zahlungen auf freiwilliger Basis anwenden. Welche Potenziale bieten Netlabel für eine zukünftige Independent-Labellandschaft jenseits von Selbstausbeutung und diesseits von Integrationsinteressen der Major Companies? Welche Strukturen entwickeln sich - oder haben sich bis dato noch nicht entwickelt, wären aber wünschenswert - oder gar notwendig für eine vielfältige und chancenreiche Indie-Musikkultur?

  • Raimund Reintjes, Netaudio Festival Berlin, Moderation
  • Ronny Kraak - Blogbetreiber und Netaudiokünstler (Das Kraftfuttermischwerk / Potsdam)
  • Timor Kodal - Netlabelhead (Pulsar Rec.), Digitallabel Betreiber (Little Green Man) und Gema Mitglied
  • Volker Tripp -  Jurist, cc-Experte, entwickelt mit PRIMA ein alternatives Abrechnungsmodell für cc-Musik und Mitbetreiber des Netlabels  ID.eology

blanco

Kommt doch vorbei und diskutiert mit! Unterstützt den Zusammenschluss für eine Neuordnung der Musiklandschaft - all-together-now! Das wirklich umfangreiche und extrem spannende Gesamtprogramm der a2n findet ihr hier!

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